- Gasthausschilder
- Gasthausschilder,Wirtshausschilder, an Gasthäusern zur Werbung und Kennzeichnung angebrachte Schilder. Gasthausschilder waren schon im alten Rom bekannt (erhalten u. a. in Pompeji). Im Mittelalter zeigten ein grüner Kranz, eine Kanne oder der vor dem Haus stehende Maibusch den Ausschank von Wein und Bier an. Die Wirtshäuser erhielten neben den allgemeinen Hausnamen Schilder, auf denen bildlich der Gasthausname dargestellt war. Sie waren in den Zeiten, die noch keine durchgehende Nummerierung der Straßenzüge kannten, wichtige Wegweiser. Mit dem Aufkommen des Beherbergungswesens im 13. Jahrhundert entwickelte sich eine Vielzahl von Gasthausschildern, es wurden Teile des grundherrlichen Wappens (Bär, Löwe, Kreuz) dargestellt, daneben Zunftzeichen der Benutzer (Brezel, Ochse, Hirsch). Adler, Ross, Posthorn, Schiff zeigten u. a. Poststationen an, den Patronen der Straße und des Verkehrs; den Heiligen Drei Königen und ihren Attributen galten die Zeichen Krone, Stern, Mohr. Auch Sonne und Baum kamen als Gasthausschilder vor. Im 17. und 18. Jahrhundert nahmen die Gasthausschilder große Ausmaße an. Die Gestaltung der geschmiedeten oder gemalten Gasthausschilder, bei denen das Symbol meist an einem kunstvoll geschmiedeten Arm hängt, bildete bis ins 19. Jahrhundert hinein einen Zweig der Volkskunst.W. Lauter: Schöne Laden- u. Wirtshausschilder (1980).
Universal-Lexikon. 2012.